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Digitale Geopolitik

Jeff Bezos tritt als Amazon-CEO zurück
Jeff Bezos tritt als Amazon CEO zurück.

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Amazon-Rücktritt: Flieht Jeff Bezos vor dem Gerichtssaal?

Amazon-Chef Jeff Bezos tritt zurück. Das teilte der Online-Händler am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mit, vielleicht nicht ganz so überraschend wie einige Medien jetzt berichten. Amazon steht im Verdacht eine Monopolstellung inne zu haben. Der Führungswechsel findet zum dritten Quartal statt. Der Verdacht liegt nahe, dass er bei einem Verfahren gegen Amazon sich nicht noch einmal vor einem Untersuchungsausschuss stellen möchte. So drückten sich auch Larry Page und Sergey Brin vor der Verantwortung als sie Sundar Pichai zum Alphabet-Chef machten.

An die Stelle von Bezos wird Andy Jassy rücken, der die überaus gewinnbringendes Sparte „Amazon Web Services“ (AWS) leitet. Das ist kein Wunder, denn für den größten Teil des operativen Gewinns war erneut die Cloud-Computing-Spare AWS verantwortlich. Ihr Überschuss erhöhte sich um 19 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar. Auch beim Umsatz legte AWS deutlich zu: 9,95 Milliarden US-Dollar entsprechen einem Plus von 34 Prozent. Das Kalenderjahr schloss AWS mit Einnahmen von 35 Milliarden Dollar (plus 36 Prozent) und einem operativen Gewinn von 9,2 Milliarden Dollar (plus 26 Prozent) ab.

„Ich hatte noch nie mehr Energie. Es geht hier nicht darum, in Rente zu gehen.“, sagte Bezos in einer Nachricht an die Amazon-Belegschagft. Nach Angaben im „Bloomberg Billionaires Index“ liegt der „Washington Post“-Inhaber derzeit mit einem Vermögen von 188 Milliarden US-Dollar nur leicht hinter Tesla-Chef Elon Musk, der auf 190 Milliarden Dollar kommt.

Tod von Amazon und der drohende Gerichtssaal

In der populären US-Show „60 Minutes“ hatte Bezos im Jahr 2013 angedeutet, dass Firmen eine kurze Lebensdauer haben und es auch Amazon „eines Tages nicht mehr geben wird“. Bezos ist mit seinen Gedanken wahrscheinlich schon längst weit entfernt von Amazon. Mit dem Raumfahrtunternehmen „Blue Origin“ und der „Washington Post“ hat Bezos gezeigt, dass er durchaus Interesse an anderen Branchen hat. Schaut man in sein Twitter-Profil, sieht man ihn in Indien, wo er seine neue Flotte von Elekto-Rikschas bewirbt und mit Manuel Macron über den Klimawandel spricht. Vielleicht gute Hinweise auf seine kommenden Projekte. Der Online-Handel ist ausgereizt. In diesem Feld hat Bezos Pionierarbeit geleistet und vollbracht was keiner vor ihm getan hat: Von 0 auf $1.5 Billionen Dollar während seiner Lebenszeit. Aus den größten Kostenzentren konnte er die größten Profitzentren machen. Hat mit Amazon und Prime eine Verbindung zu 82 Prozent aller US-Haushalte aufbauen können. Innerhalb von nur 12 Monaten hat er eine halbe Millionen Menschen angestellt und Alexa als erfolgreichsten Sprachassistenten etabliert. Das verdient als Unternehmer ein hohes Maß an Respekt. Aber die Gerichte in den USA fragen sich zu welchen Preis dieser Erfolg eigekauft wurde.

Bezos stand bereits vor einem Ausschuss weil ihm vorgeworfen wird seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Der Vorwurf: „Räuberische und ausschließende Datenpraktiken, um ein Monopol aufzubauen und aufrechtzuerhalten.“ Da stellt sich die Frage, ob er ähnlich wie die Google-Gründer, gerade den Absprung vor der Verantwortung schafft. Wahrscheinlich darf in Zukunft, sollte es zu einem Verfahren kommen, der neue CEO Andy Jessy Rede und Antwort stehen, ähnlich wie Alphabet CEO Sundar Pichai.

Momentan scheint Amazon seine Aufmerksamkeit stark dem medizinischen Sektor zu widmen, wo es bereits Zusammenarbeiten mit dem britischen Gesundheitssystem gibt.

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